Sie sind aus unserer Generation von Smartphone-Nutzern gar nicht mehr wegzudenken: Emojis. Egal ob Facebook-Posts, Tweets, SMS (ja, das nutzen auch noch welche!) oder generell in den Messenger-Diensten, überall sieht man diese kleinen gelben Gesichter. Aber Gesichter sind ja schon lange nicht mehr die einzigen Möglichkeiten, die sich dem fleißigen Schreiberling beim Texten von Nachrichten bieten: Tiere, Nahrungsmittel, Fahrzeuge, Gegenstände aller Art und gelbe Figürchen, die allen möglichen Tätigkeiten nachgehen. Gefühlt gibt es alles in Emoji-Form. Aber ist das wirklich notwendig?
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Alles begann wohl mit einer Anordnung von Sonderzeichen: dem Doppelpunkt und der schließenden Klammer. Der ein oder andere wird wohl auch den Bindestrich als Nase ergänzt haben 🙂 Wie jeder weiß, repräsentiert diese simple Zeichenkombination ein lächelndes Gesicht. Und das wurde schon Jahrzehnte – wenn nicht gar Jahrhunderte vor dem ersten Smartphone erfunden. Es setzen schon im 18. Jahrhundert Menschen eine gesichtsausdrucksähnliche Zeichnung in ihre Dokumente, und dann mit der fortschreitenden Digitalisierung fand das Lächeln auch seinen Weg in unser alltägliches Kommunikationsverhalten. Früher noch mit Sonderzeichen, heute auch sehr häufig mit Emojis.
Ein Lächeln sagt mehr als tausend Worte.
Doch wieso nutzen wir diese gelben Gesichter? Wieso wurde der Smiley überhaupt so prominent und nicht mehr wegzudenken in unserem alltäglichen Umgang miteinander?
Vielleicht kennt der ein oder andere ja dieses Gefühl: du schreibst mit deinen Freunden und plötzlich werden keine Emojis mehr genutzt, die sonst so häufig gebraucht wurden. Was ist passiert? Hat sich die Stimmung geändert? Was will mir die Person am anderen Ende der Konversation mitteilen? Ohne Emojis oder wenigstens Smileys hat man manchmal gar keine Ahnung mehr, in was für einer emotionalen Lage sich der Gesprächspartner befindet. Die Emojis symbolisieren Gesichter und genauso nehmen wir sie auch in einer Unterhaltung, die nicht von Angesicht zu Angesicht stattfindet, wahr. Sie zeigen uns also das Gesicht, dass der jeweils andere machen würde, wenn man sich gegenüberstände und sich unterhielte – oder so in der Art. Nicht jeder wird wohl vor Lachen heulend auf dem Boden rollen, obwohl er eben diesem Emoji benutzt hat – aber man versteht trotzdem, was gemeint ist.
Sie sind gut dazu geeignet, Emotionen zu vermitteln und können auch Teil unseres persönlichen sozialen Umgangstons werden. Werden dagegen keine Smileys oder Emojis genutzt, so wirkt die Situation fast schon ernst. Das ist natürlich auch abhängig von der jeweiligen Person. Viele Personen der älteren Generation, die Emojis nicht so ganz verstehen, werden sie wohl auch nicht nutzen. Wenn ich dagegen weiß, dass die beste Freundin eigentlich immer Smileys verwendet, frage ich dann doch mal nach, ob alles in Ordnung ist, wenn ich eine Zeit lang nur emojilose Nachrichten erhält. Also sind keine Emojis auch eine Art der Kommunikation, die den Ernst der Lage, oder die Stimmungen von Personen zeigen können. Faszinierend!
Noch mehr Emojis? Geht das?
Im März 2019 kommen rund 230 neue Emojis zu den aberdutzenden dazu, die uns bereits in den Messenger-Diensten zur Verfügung stehen. Was gibt es denn noch, was wir noch nicht hatten? Nun, zum einen wird die Auswahl an „Menschen-Emojis“ erweitert. Händchen-haltende Persönchen, die nun auch mehr Geschlechter, als nur Mann und Frau symbolisieren sollen, mit verschiedenen Hautfarben und Ethnien, ein Blutstropfen, der die Menstruation darstellen soll, Emojis, die Blinde oder Menschen im Rollstuhl zeigen, aber auch weitere Nahrungsmittel wurden der Sammlung an kleinen Bildchen wohl nun hinzugefügt. Und wir dachten ernsthaft, es hätte schon alles gegeben! Theoretisch könnte man ganze Geschichten mit Emojis erzählen, bräuchte eigentlich fast keine Worte mehr, denn jedes Symbol, jede mögliche Emotion, Gesichtsausdruck und Gegenstand – alles scheint es schon zu geben!
Tatsächlich gibt es in manchen Buchläden auch Literatur wie Shakespeare mit Emojis zu kaufen, die die Geschichte für die Jüngeren besser erläutern soll. Wir können nun natürlich darüber streiten, ob das der richtige Weg ist, und ob das überhaupt etwas bringt, doch eine Sache ist klar: Wir können nicht mehr ohne Emojis. Viele nehmen diese riesige Auswahl an Smiley – oder wie auch immer man sie noch bezeichnen kann – nicht mehr ernst. Ist es denn wirklich nötig, noch mehr Früchte darstellen zu können? Jedes mögliche Fortbewegungsmittel und kryptische Sonderzeichen in einen Emoji zu verwandeln? Ne, eigentlich nicht. Aber es ist doch auch irgendwie witzig, sich zusammenzusetzen und einfach über die schiere Auswahl an möglichen Darstellungsformen des ursprünglich so simplen 🙂 zu lachen. Es ist auf jeden Fall sehr unterhaltsam!
Beschaut man sich die Emojis jedoch einmal kritisch, stellt sich mir da allerdings die Frage, ob diese simplifizieren von menschlichen Emotionen nicht vielleicht doch Auswirkungen auf unseren Umgang und Wahrnehmung von Emotionen hat? Schaden wir damit unserer Kommunikationsfähigkeit? Sprich: Verlernen wir so vielleicht, anderen unsere Gedanken und Gefühle wirklich mit Worten zu beschrieben? Denken wir zu stark in Bildern? Denn ein oder mehrere Emojis, egal wie menschenähnlich ihre Gesichtsausdrücke auch sein können, werden niemals die Perplexität der humanen Emotionswelt ausdrücken können – mal ganz davon abgesehen, dass in machen Situationen einfache Bilder nicht an das Mitgefühl und das Geborgenheitsgefühl herankommt, dass ein Gespräch mit Freunden oder der Mutter in einem hervorruft. Da sind Emojis auch komplett fehl am Platz! Die Frage, ob Emojis wirklich dazu führen, dass wir zu sehr in Bildern bzw. Emojis denken, wird wohl jeder anders beantworten; die einen werden es lachhaft finden, dass sich darüber überhaupt Gedanken gemacht werden, andere finden Emojis wohl prinzipiell unnötig und würden wohl eher zustimmen.
Abschließend lässt sich sagen, dass es wohl eindeutig zu viele Emojis gibt. Aber nichtsdestotrotz ist es ein recht banales Thema, über das man sich nun wirklich nicht aufzuregen braucht. Emojis sind auf jeden Fall sehr viel inkludierender als früher, zeigen nun auch Menschen mit Behinderung und mit verschiedenen Hautfarben. Und man kann sich nun auch einen Spaß daraus machen, was für Möglichkeiten des Geschichten Erzählens sich mit den vielen Gegenständen und Gesichtern und alle dem ergeben. Am Ende sind es nur kleine gelbe Gesichter auf unseren Displays, die uns dennoch viel über den Tonfall der Konversation aussagen.
Wenn ihr euer eigenes „Emoji-Verständnis“ ein bisschen testen wollt, dann schaut doch mal bei unserem Disney-Quiz vorbei – mal sehen, wie sicher ihr im Umgang mit den kleinen Bilchen seid! Mit diesen Worten: Tschüss 🙂
Und nun zu unserem Emoji-Quiz: Schaffst du es alle Disney-Filme zu erraten?
Hier drei kleine Tipps von uns: Bei diesem Quiz musst du den Filmtitel als Namen eingeben deshalb, achte 1. auf die Groß- und Kleinschreibung (die Filmtitel fangen alle mit einem Großbuchstaben an), 2. wir suchen durch den deutschen Titel, nicht den englischen und 3. vergiss nicht, dass manche Titel einen längeren Titel haben, als normalerweise gesagt wird (ein Gedankenstrich verbindet die Titel meistens miteinander) – konzipiert haben dieses Quiz Mareike Billen und Saskia Dreßler