Was für ein Typ bist du? Eher Spontanentscheider oder Planungsprofi? Manch einer möchte allen möglichen Problemen durch strategische Organisation aus dem Weg gehen. Andere sind dann die Happy-Go-Lucky-Typen, die mit einer ‚Wenn’s soweit ist, kümmre ich mich darum‘-Einstellung durchs Leben gehen. In diesem Beitrag betrachten wir einmal die Planerseite – ein Hoch auf das Pläne schmieden!
Es gibt Dinge, die kann man nicht spontan machen – Familienplanung, Arbeitsplatzsuche, Umziehen, oder wenn man sein eigenes Start-Up aufbauen möchte. Selbst bei der einfachsten Terminfindung, wenn man beispielsweise sich mit mehreren Freunden treffen will oder sein Klassentreffen plant, braucht es Planung. Denn die Chancen, dass alle am selben Tag Zeit haben – und auch überhaupt anreisen können – stehen sehr gering, wenn man sich ohne große Vorankündigung zwei Tage später treffen möchte. Der Eine muss arbeiten, die Anderen sind im Urlaub und ein Weiterer ist krank. Aber die Probleme hören auf der Terminfindung allein nicht auf… Und wo soll man sich überhaupt treffen? Ist dort genug Platz für alle? Und dann muss man auch noch reservieren! Da hilft Planung ungemein, Ordnung in die Sache zu bringen!
Man fühlt sich sicherer, hat einen besseren Überblick über das, was wann noch zu tun ist und was bereits erledigt wurde. Vor allem beim Urlaub, bei Familientreffen, Ausflügen mit Freunden – bei Ereignissen, auf die man bereits oftmals schon lange im Voraus wartet – hat Planung noch eine ganz andere Wirkung: Vorfreude.
Die gespannte Erwartung davor
Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Du sehnst etwas so sehr herbei und bist dann fast schon enttäuscht, wenn das Langerwartete endlich vor der Tür steht… Du malst dir bereits Erinnerungen an das bevorstehende Ereignis aus, bevor es überhaupt stattgefunden hat!
Vielleicht erinnert sich der ein oder andere an dieses Zitat aus Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry, dass dieses Gefühl der Vorfreude auf eine so warmherzige, aber auch ein bisschen wehmütige Art und Weise beschriebt:
„Es wäre besser gewesen, du wärst zur selben Stunde wiedergekommen”, sagte der Fuchs. “Wenn du zum Beispiel um vier Uhr nachmittags kommst, kann ich um drei Uhr anfangen, glücklich zu sein. Je mehr die Zeit vergeht, um so glücklicher werde ich mich fühlen. Um vier Uhr werde ich mich schon aufregen und beunruhigen; ich werde erfahren, wie teuer das Glück ist. Wenn du aber irgendwann kommst, kann ich nie wissen, wann mein Herz da sein soll … Es muss feste Bräuche geben.“
Vorfreude über das Kommende. Schon die kleinsten Dinge können uns dieses schöne Gefühl bescheren – und schenkt man diesem kleinen Zitat des Fuchses Glauben, so wächst die Vorfreude mit der Gewissheit, dass etwas eintreten wird, das man schon lange erwartet – aber Ungewisses macht unsicher.
Gehen wir also mal davon aus, dass Planung Sicherheit gibt, und wenden das auf eine ganz normale Alltagssituation an. Da denkst du zum Beispiel an all das, was du im Urlaub gerne erleben möchtest, an welche Orte du reisen und welche Aktivitäten du unbedingt machen möchtest. Du suchst Angebote heraus, schaust dir Fotos an und freust dich einfach unglaublich darauf, selbst all das zu erleben und mittendrin zu sein, statt dir nur vor einem Bildschirm Fantasien auszumalen.
Allerdings bergen große Vorbereitung, Planung und die dazukommende Vorfreude auch eine große Gefahr: die derbe Enttäuschung, sollte das Ersehnte… platzen. Da bereitest du etwas so lange vor, alles steht bereits seit langem fest, und dann kommt doch irgendetwas dazwischen, womit du einfach nicht gerechnet hast – was die ganze Planung eigentlich hätte verhindern sollen! Frustration und Enttäuschung reichen da oftmals gar nicht aus, um die Gefühle in Worte fassen zu können. Je länger du dich darauf gefreut hast, umso größer scheint dann die Enttäuschung zu sein, wenn das Unterfangen scheitert.
Die große oder kleine Desillusionierung
Da gibt es natürlich auch wieder verschiedenste Beispiele, die von geplatzten Urlaubsplänen hin zu tragischen Geschehnissen reichen. Denn auch Familienplanung ist etwas, was wohl die meisten von langer Hand planen. Da ist es natürlich umso trauriger, wenn nach langem Warten, nach all der Vorbereitung und Vorfreude… etwas schiefgeht und man das Krankenhaus allein verlässt. Diese Art von gescheiterten Plänen hinterlässt dann weitaus mehr als bloße Enttäuschung.
Verfechter von To-Do-Listen schwören darauf, dass die Listen mit Dingen, die noch zu erledigen sind, ihnen sehr bei der Planung ihrer Arbeit helfen. Andere wiederum sehen darin eine lange Liste mit aufgestauten Aufgaben, die einen nach und nach immer weiter unter Druck setzen und sich dann ohne Ende aufstauen – ein eher unschöner Gedanke.
Außerdem: überlegst du dir von vorne rein genauestens, was als nächstes zu tun, was zu beachten ist, denkst du unweigerlich darüber nach: was wäre, wenn? Man entwickelt noch einen Plan B, Lösungen für eventuelle Probleme und versucht auf Mögliches und Unmögliches vorberietet zu sein – das gibt Sicherheit. Natürlich deckt man in den meisten Fällen dennoch nicht alles ab und oftmals macht man sich sowieso zu viele Gedanken. Doch doppelt abgesichert hält besser – bzw. gibt ein Gefühl der Sicherheit, dass einen beruhigt schlafen lässt.
Pläne bedeuten Zukunft?
Doch heißt es automatisch, dass, wenn man ein gewissen Ziel für die Zukunft hat – beispielsweise ein Karriereziel – dass man dies nur durch konkrete Planung erreichen kann? Wenn du jede Possibilität in Augenschein nimmst und alle Alternativen durchgerechnet hast, dass dies das sichere Erreichen des Ziels bedeutet? Absolut nicht. Es kann alles schief gehen, was schief gehen kann, auch wenn du alles von vornerein genaustens geplant hast. Wer kann denn heute schon sagen, wo er in fünf Jahren sein wird? Manche können das vielleicht, doch die meisten können wohl höchstens voraussehen, was in den nächsten 12 Monaten in ihrem Leben geschehen wird – und das auch nicht mit einer 100 prozentigen Sicherheit. Planung ist schön und gut, aber manchmal einfach unmöglich, und auch wenn es eine gewisse Sicherheit gibt, so kann das Scheitern der Pläne oder ein unvorhergesehenes Ereignis noch größere Verunsicherung bringen und gar alle Pläne über den Haufen werden.
Doch ist Planung wirklich alles?
Ja, für viele wohl teilweise schon. Es gibt auch spontane Menschen, die ohne große Planung etwas erleben möchten. Doch die meisten Erwachsenen sehen das schon als schwierig: Man muss zur Arbeit, Alltagsaufgaben und Familie binden oftmals an ein geregeltes Leben und einen strukturierten Tagesablauf. Jugendliche und auch Studenten können da schon spontaner agieren – vor allem an Wochenenden und in den Ferien, für die man sich nicht extra frei nehmen muss – Allerdings würde das Durchplanen von anstehenden und noch zu erledigenden Aufgaben dem einen oder anderen Schüler nicht schaden und bei Projekten und Examen ist auch ein Lernplan nicht verkehrt.
Plant man wiederum zu viel, denkt über jede Alternative nach, packt einfach für jeden erdenklichen Notfall etwas ins Gebäck und sucht für alle möglichen Probleme eine Lösung, kann das doch zu schlaflosen Nächten und einen enormen Stresslevel anstatt Vorfreude führen. Daher hat auch Planung ihre Grenzen.
Es lässt sich festhalten, dass Planung und Vorbereitung – vor allem, wenn es um freudige Dinge geht – sehr die Vorfreude ankurbelt. Den gut geplant, ist halb erlebt.
Tipps zum Schluss
Zum Schluss habe ich für euch noch drei kleine, simple Tipps für all diejenigen, die gerade an ihren eignen Plänen schmieden – oder einfach nur mal eine ordentliche To-Do-Liste entwickeln wollen.
- Konzentriere dich aufs Wesentliche! Es nützt nichts, wenn du dich von Anfang an in Details verlierst. Schreibe zunächst einfach nur eine Liste mit den Dingen, die du zu erledigen hast. Sobald du dich einer bestimmten Aufgabe widmest und dich voll und ganz darauf konzentrierst, kannst du alles notwendige notieren. Doch für einen Überblick reicht einfach nur eine knappe Formulierung.
- Was ist am wichtigsten? Manche Angelegenheiten sind einfacher und manchmal auch schneller zu erledigen als andere. Oder du hast einfach gerade keine Lust, diese Aufgabe zu erledigen – verständlich, denn nicht alles im Leben kann Spaß machen. Doch klar ist, dass manche Dinge einfach wichtiger sind und schneller erledigt werden müssen als andere. Daher ist es ratsam, deine To-Do-Liste nach Priorität zu ordnen. Wenn dann eine neue Aufgabe dazu kommt ist diese je nach Dringlichkeit wieder ein zu ordnen. Das mag vielleicht auf den ersten Blick aufwendig klingen, doch besser so, als am Ende mit all den zeitaufwendigen und arbeitsreichen Aufgaben komplett unter Zeitdruck zu stehen.
Und: Verteile deine Aufgaben auf mehrere Tage, wenn es geht. Sollte etwas Unerwartetes dazwischenkommen, hast du so ein bisschen Luft zwischen den Aufgaben. - Strich durch! Dieses befriedigende Gefühl, nach einer mühsamen Recherchearbeit alle Tabs im Internet Browser zu schließen, kennen wohl die meisten Schüler und Studenten nur zu gut. Das gleiche gilt für To Do Listen. Sobald eine Aufgabe erledigt ist, nicht einfach nur einen Hacken dahinter machen – Streich Es Durch! Mehrmals. Damit ist es ganz von deiner Liste verschwunden und du musst dir keine weiteren Gedanken darüber machen 🙂