Hattest du schon mal den Gedanken, eine Menstruationstasse auszuprobieren, traust dich aber nicht? Oder du stellst es dir ekelhaft vor und es erscheint dir alles viel zu fremd?
Mit diesem Artikel möchte ich meine persönlichen Erfahrungen mit der Menstruationstasse mit dir teilen und hoffe, dir ein wenig die Angst davor nehmen zu können!
Binden und Tampons machen Müll
In jüngster Zeit begegnet sie uns, vor allem den Mädels, immer häufiger: die Menstruationstasse. Auch wenn sich kaum leugnen lässt, dass der Name nicht unbedingt einladend wirkt, handelt es sich bei dem kleinen Teil doch um ein super Hilfsmittel, um sauber und angenehm durch die Monatsblutung zu kommen.
Erstmals aufgetaucht ist sie tatsächlich bereits in den späten 30er Jahren, weswegen ich davon ausgehe, dass sie mittlerweile recht gut “entwickelt” sind.
Um meine Erfahrungen mit der Menstruationstasse genau zu beschreiben, würde ich gerne mit dem Grund anfangen, weswegen ich mich überhaupt dafür entschieden habe: der Müll. Es existieren Zahlen, die besagen, dass eine Frau im Durchschnitt um die 17.000 Binden und Tampons in ihrem Leben verwendet. Was das in der Summe an Müll ergibt, übersteigt meine persönlich Vorstellungskraft und alleine das war für mich Grund genug, einem alternativen Hygieneartikel eine Chance zu geben. Klar, im ersten Moment klingt es wirklich nicht sonderlich verlockend und auch der Gedanke, dass sich das ganze Blut darin sammelt und was man dann damit anstellen soll, ist ungewohnt. Aber dennoch ist das kein Grund, verunsichert zu sein!
So stand ich also da, fest entschlossen, die Menstruationstasse auszuprobieren, um meinen Hygienemüll dadurch zu reduzieren. Ich machte mich im Internet schlau, welche Hersteller, Modelle, Größen und Formen es gab und las mir sehr viele Erfahrungsberichte durch. Tatsächlich gingen diese bei fast allen Produkten sehr weit auseinander. Von “Passt super!” zu “Geht gar nicht!” war alles vertreten. Es zeigte sich also, dass Frauen doch wieder sehr unterschiedlich sind. Sei es, was ihren persönlichen Geschmack der Handhabung, aber auch grundsätzlich ihre Anatomie betrifft. Mir blieb also nichts andere übrig, als mich für eine Tasse zu entscheiden, bei welcher ich die Bewertungen am konstruktivsten fand und auch die Preise in Ordnung waren. Immerhin wollte ich auch keine enorm teures Modell, welches am Ende nicht passt. Rückgabe ausgeschlossen…
Der Praxistest
Als mich meine Bestellung dann erreichte, wollte ich sie gleich ausprobieren. Ich dachte, es schadet sicherlich nicht, mal vorher geübt zu haben, bevor es “richtig los geht”. Tatsächlich war es für mich sehr schwer herauszufinden, wann und ob die Tasse wirklich da saß, wo sie auch hin gehört. Dadurch ging bei meinen ersten Monatsblutungen auch durchaus mal was daneben – aus diesem Grund empfehle ich anfangs auf jeden Fall Slipeinlagen (diese gibt es auch plastikfrei, wenn man den Müll-Gedanken beibehalten möchte). Irgendwann kam es dann, dass wir zwei uns eingespielt haben und mittlerweile, ein halbes Jahr später – möchte ich meine Menstruationstasse gegen nichts mehr eintauschen! Der allergrößte Vorteil, den ich in dieser Methode sehe, sind die 12 Stunden, die die Tasse im Körper bleiben kann, bevor sie geleert werden muss. Das ermöglicht mir eine Unabhängigkeit, die ich die letzten 11 Jahre nicht hatte. Bevor man sich Gedanken um seine Hygiene machen muss, ist mach schon längst von der langen Autofahrt oder der Tageswanderung zurück und hat wieder eine schöne saubere Toilette zur Verfügung. Total stressfrei!
Und wer jetzt denkt, dass das Reinigen der Tasse sicherlich ekelhaft sei, dem darf gesagt sein: es ist nicht ekelhaft, es ist völlig natürlich und sogar ein Stück weit faszinieren! Außerdem ist die Tasse super schnell entnommen, geleert und für den erneuten Gebrauch gereinigt, dass das jede (!) Frau kann! Zudem ist es ein Vorteil, dass die Menstruationstasse auch bedenkenlos verwendet werden kann, wenn man eine Spirale oder Kupferkette verwendet. Da diese in der Gebährmutter liegen und einen Rückholfaden außerhalb besitzen, kann es bei Tampons dazu kommen, dass sich der Faden in der Watte festsetzt, was natürlich durchaus ungünstig wäre. Außerdem kann mit der Tasse auch ganz normal Sport betrieben werden, unter anderem auch Schwimmen, was mit Tampons sehr schnell unangenehm werden kann oder uns gar vom Sport abhält.
Was die Hygiene betrifft, ist man hier selbst der entscheidende Faktor. Insgesamt ist das Silikon, Latex oder der Kunststoff, aus dem die Tassen hergestellt werden, sehr hygienisch. Denn anders als bei Tampons oder Binden bildet das Material keinen Nährboden für Bakterien. Das Material ist zudem unbedenklich (ausgenommen von Allergieen), während Tampons und auch Binden häufiger chemisch behandelt werden.
Demnach liegt es einzig und alleine an der Sauberkeit der eigenen Hände. Ist diese nicht gegeben, kann es durchaus zu Problemen kommen. Aber das sollte jede Frau wissen, dass das auch ohne Menstruationstasse nicht sonderlich empfehlenswert ist.
Mein Fazit
Alles in allem ist vermutlich deutlich raus zu lesen, dass ich von der Menstruationstasse sehr begeistert bin und sie auch gerne und guten Gewissens weiter empfehlen möchte. Ich habe auch gehört, dass es auf Facebook eine Gruppe geben soll, in welcher man Hilfe über die passende Größe erhalten kann. Da ich jedoch selbst nicht angemeldet bin, kann ich dazu keine weitere Auskunft geben. Oftmals helfen aber die Beschreibungen der Produkte und vor allem die Bewertungen und Rezensionen der Nutzerinnen sehr gut weiter, um das richtige Modell zu finden.
Nicht verzweifeln, wenn am Anfang etwas daneben geht! Ich denke, dass bei mir auch die Anspannung, die ich durch das ungewohnte Gefühl hatte, mit ein Grund für die “Undichte” war. Zur Zeit verwende ich zur Sicherheit auch noch Slipeinlagen, welche ich aber auch noch nach und nach durch Baumwoll-Einlagen ersetzen möchte. Da ist es dann eher eine preisliche Frage, bis wann ich davon los bin. Allerdings hat sich mein Müll jetzt schon deutlich reduziert und meine Lebensqualität in der weiblichsten Woche des Monats stark gesteigert!