Man kann Müll einfach wegwerfen, ihn lieblos auf die Erde fallen lassen und hoffen, dass ihn irgendjemand schon wegräumen wird. Oder man nimmt einfach mal seinen Abfall mit, tut sich, seinen Mitmenschen und der Umwelt was Gutes und baut daraus etwas Neues. Etwas das dann wieder Sinn hat.
Es gibt weltweit, vor allem in Afrika, viele Künstler, die als Materialien keine hochwertigen Stoffe, sondern Dinge verwenden, die bereits für sie zur Verfügung haben: Den Müll, den sie und die Menschen um sie herum tagtäglich produzieren. Vor drei Jahren hat Eva Ploder, eben solche Künstler auf ihren Reisen durch die Welt, genauer Südafrika, entdeckt und war sofort begeistert. „Kunst hat mich schon immer fasziniert“, sagt sie, und hat relativ spontan ihre Firma World of Eve gegründet. Eva Ploder war Schauspielerin und Produzentin im Kinderfernsehen bevor sie Kuratorin wurde.
World of Eve konzentriert sich vor allem auf den Verleih und Verkauf von Kunstwerken, die aus Müll geschaffen sind. Aber wer kauft solche Werke? Wer stellt sich den Müll anderer Leute ins Wohnzimmer? Die Antwort ist so einfach wie gedacht: einen kleinen Teil machen Privatpersonen aus, aber hauptsächlich Galerien und Museen, denn auch hier gilt die Devise: „Kunst soll in schönen Räumen präsentiert werden.“
Eva Ploder gibt dadurch Müll eine zweite Chance und einen zweiten Sinn.
Auf ihrer Website kann man einige ihrer Produkte entdecken, wie zum Beispiel Kronleuchter, die vor allem aus getrockneten Jacaranda Samen bestehen, Lampenschirme, die aus Plastikflaschen gemacht wurden, oder aus Plastiktüten neu hergestellte Taschen. Lauter Produkte, die man derzeit im Museum der Kulturen in Basel und bei der „Die neue Sammlung“ Ausstellung der Pinakothek der Moderne in München bestaunen kann. Den Preis der Werke bestimmt das Herkunftsland und die damit verbundenen Transportkosten und mit dem Gewinn werden viele verschiedene Künstler_innen und Unternehmer_innen auf der ganzen Welt unterstützt.
Eva Ploder gibt dadurch Müll eine zweite Chance und einen zweiten Sinn. Anstatt, dass alte Flaschen, oder Verpackungen einfach weggeworfen werden und in den Gebüschen Afrikas landen, werden sie beispielsweise zu einer Handtasche. Das Prinzip lautet weniger „aus Alt mach Neu“, sondern „aus nicht schön mach wunderschön“. Die Künstlerin ist begeistert was mit Talent, Handwerk und Geschicklichkeit und Bewusstsein für die Umwelt aus Abfall herstellen werden kann.