Wocheneinkauf erledigt und wenn du nach Hause kommst, dann packst du erst einmal aus. Die Wurst in der Plastikverpackung, der Käse in Folie eingehüllt, die Äpfel in der Tüte, die Schokoriegel in der Plastikhülle in der Plastikpackung. Ein riesiger Berg Müll türmt sich vor dir auf, im Vergleich zu den Dingen, die du eigentlich kaufen wolltest. Und ist es eigentlich nicht in unser aller Sinn und im Interesse des Planeten, dass wir überflüssigen Müll vermeiden? Ein verpackungsfreier Laden bietet eine gute Alternative zum Müllberg aus dem Supermarkt.
Zero Waste
Zero Waste ist das Zauberwort. Ein Ziel, das schwer zu erreichen ist, aber ein Weg, den du unbedingt beschreiten solltest – mit kleineren oder größeren Schritten, wie es dir möglich ist.
Seit Anfang der 2000er-Jahre gewinnt die Zero-Waste-Bewegung immer mehr Aufmerksamkeit, erste Communities bildeten sich und spätestens seit 2009 ist die Müllvermeidung im Lifestyle angekommen. Dazu gehört, sich übermäßigem (und sinlosem) Konsum zu verweigern, Abfall zu vermeiden, Dinge wiederzuverwenden und zu reparieren, zu kompostieren und zu recyceln und sich allgemein der eigenen Ressourcen-Verschwendung bewusst zu werden.
Ein Anfang ist ganz leicht – statt der ewig präsenten Plastiktüten zum Einkaufen Stoffbeutel zu verwenden. Obst und Gemüse lose kaufen, oder auch hierfür wiederverwendbare Netze nutzen. Aber was ist mit Müsli und Cornflakes? Waschmittel und Zahnpasta?
Verpackungsfreie Läden
Schau dich hierfür nach verpackungsfreien Läden (die noch dazu Bio-Läden sind) in deiner Umgebung um. Dort bekommst du alles unverpackt – oder zumindest in wiederverwendbaren Verpackungen wie Glas. Natürlich musst du dazu dein Einkaufsverhalten etwas ändern – dazu gehören finanzielle und organisatorische Planung. Eine genaue Liste der Dinge, die du brauchst und du musst die nötigen Gläser und Boxen und Tüten mitbringen, in die deine Einkäufe wandern.
Im Laden solltest du dann zunächst deine Gefäße wiegen, denn du kaufst nach Gewicht. Und dann geht’s los: Reis abfüllen, Linsen, Duschgel (oder vielleicht steigst du auch auf Seife um?), Öl und Essig. Äpfel, Salat, Karotten, alles einzeln und nur in der benötigten Menge zusammensuchen. Oftmals haben solche Läden auch das “unschöne” Obst und Gemüse im Angebot, das nicht den Standards entspricht – aber dem Geschmack macht es keinen Abbruch, ob die Gurke krumm ist oder die Äpfel unterschiedlich groß!
Geplante Einkäufe sind im Übrigen sowieso besser, sie bewahren dich vor Spontankäufen von Dingen, die du eigentlich gar nicht brauchst – und mit denen du auch oftmals Müll verursachst. Kaufe also am besten nur nach deinem Verbrauch.
München hat eine ganze Reihe von Unverpackt-Läden – der Vorteil der Großstadt. Aber was machst du, wenn es in deiner Umgebung keinen solchen Laden gibt? Na, dann auf zum Wochenmarkt oder vielleicht in den Hofladen eines nahem Bauernhofes? Vielleicht gibt es auch Fallobstwiesen oder Bäume, an denen man sich kostenlos bedienen darf.
Die finanziellen Herausforderungen darf man nicht außer Acht lassen – nicht alle können sich einen Einkauf im Bioladen leisten oder detailliert planen. Ein erster Schritt ist es auf jeden Fall, sich erst einmal ein Bewusstsein für Konsum, Verschwendung und Verpackungen zu schaffen und von da aus nach den eigenen Voraussetzungen weiterzugehen.
Denn: jeder Müll, der nicht entsteht, bringt uns dem Ziel etwas näher, unseren Planeten zu retten.