Fit in den Tag?

Unserer Autorin Saskia Dreßler fällt es nicht leicht am Morgen aufzustehen, deshalb hat sie sich einen Lichtwecker gekauft, mit welchen sie sanfter und schneller geweckt werden soll. In einem Selbsttest berichtet sie, wie es ihr dabei ergangen ist.

Ich bin ein richtiger Morgenmuffel – das muss ich hier am Anfang einmal zu geben. Man könnte auch sagen, dass ich morgens sehr schwer aus dem Bett komme. Warum? Das liegt eigentlich völlig auf der Hand: im Bett ist es warm, gemütlich und manchmal hängt noch ein Resttraum in der Luft. Trotzdem hilft es ja alles nichts: aufstehen bleibt aufstehen und was kommt, das kommt irgendwann mal. Meine bisherige Aufstehroutine sah so aus: Der erste Wecker klingelt 30 Minuten vor der Aufstehzeit, dann nach weiteren 15 Minuten beginnt das Handy im Fünf-Minuten-Takt zu klingeln, in der Hoffnung, dass ich mich erbarme und aufstehe – was auch geschieht, aber meistens erst zehn Minuten nach dem geplanten Aufstehen. Der Rest muss deshalb schnell gehen. Schnell duschen, schnell essen, schnell Zähne putzen, schnell loslaufen. Kann man nicht etwas dagegen tun? Gegen diesen ganzen Stress am Morgen? Um leichter aufzustehen? Genau dafür habe ich jetzt eine Geheimwaffe: Einen Lichtwecker.

Die Geheimwaffe „Lichtwecker“

Sein Vorgehen ist eigentlich ganz einfach: Eine halbe Stunde vor der eigentlichen Weckzeit beginnt der Wecker damit das Zimmer langsam zu erhellen, um einen Sonnenaufgang zu simulieren. Damit soll, laut Anbieter, das Problem mit dem Aufstehen gelöst sein, der Geweckte soll sich gleichzeitig wacher fühlen und kann trotzdem bei geschlossenen Rollläden in völliger Dunkelheit schlafen. Der Clou an der ganzen Sache: der Lichtwecker simuliert eigentlich etwas völlig Normales – den Sonnenaufgang eben. Tagaktive Tiere und früher, vor der Erfindung des Weckers, der Uhr und der persönlichen Aufstehzeit, richteten sich die Menschen nach dem Stand der Sonne und standen auf, wenn die Sonne aufging. Wenn es hell ist, dann sind wir wach – so eine noch verbreitete Meinung (vergessen werden dabei Theorien, wie denen von Lerchen und Nachtigallen, nach welchen nicht jeder Mensch um dieselbe Zeit aktiv ist). Diesem „Urzeitinstinkt“ soll der Lichtwecker bedienen, indem er eben die Sonne nachahmt und auch das Zimmer beleuchtet.

Doch klappt es?

Zuallererst fiel mir die Entscheidung, welchen der vielen Wecker, die es auf den Markt gibt, ich kaufen sollte, nicht leicht. Leiten ließ ich mich dann doch, ich gestehe es ein, davon, dass mein Wecker auch die Farben wechseln kann. (Wenn schon Licht, dann richtig, oder?) Ich war am Anfang sehr skeptisch, als ich meine hauseigene, kleine Sonne auspackte. Wozu sich eine künstliche Sonne kaufen, wenn die echte doch draußen ist? Trotzdem war es den Versuch wert. Was mir schnell auffiel: Ein Lichtwecker schluckt viel Energie. Mit einfachen Batterien ist er nicht zufrieden, sondern er braucht extra Strom aus der Steckdose. Dafür hat er natürlich auch einige Extras zu bieten: er leuchtet nicht nur in verschiedenen Farben, sondern kann auch einen Sonnenuntergang simulieren und Tiergeräusche und Wasserrauschen, für das richtige Wachwerden in der Natur, machen. Ich suchte mir also Vogelgezwitscher aus, da ich mir nicht sicher bin, ob ich vom Geblöke von Schafen wach werden kann, und stellte den Wecker ein. Dann hieß es nur noch warten auf den nächsten Morgen…

Dieser kam auch, plötzlich wie immer, und ich muss sagen … ich bin wirklich schneller aufgestanden! Ob das nun daran liegt, dass ich nicht mehr in meiner Tiefschlafphase geweckt werde, sondern durch das Licht schon wacher bin, oder ob mich einfach das Licht im Zimmer stört – das kann ich nicht sagen. Aber geklappt hat es auf jeden Fall.

Der Langzeittest

Nach ein paar Wochen mit diesem neuen Wecker muss ich sagen, dass ich trotz allem etwas enttäuscht bin: die Vögel nerven langsam, viel wacher bin ich nicht (auch wenn ich aufstehe), ich finde immer noch Ausreden liegenzubleiben und insgesamt kann der Wecker nicht mit der echten Sonne draußen mithalten.

Was bleibt von diesem Experiment?

Bleiben wird auf jeden Fall der Wecker – war ja teuer genug – aber auch die Einsicht, dass die Faulheit am Morgen nicht durch den Wecker überlistet werden kann, sondern, dass es immer noch die gute alte Selbstüberwindung ist, die es mir ermöglicht doch noch aufzustehen. Vielleicht sollte ich einfach einmal draußen zelten und ausprobieren, ob mich die richtige Sonne besser weckt. Wer weiß, vielleicht geschehen ja noch Wunder!

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